Glossar Allgemein#
Glossar der meistgenutzten Begriffe im VWL-Studium
Glossar: Liste von Wörtern mit beigefügten Bedeutungserklärungen
Begriffe:
Für weitere Begriffsdefinitionen siehe
Mikroökonomik#
Mikroökonomik: Die Mikroökonomik befasst sich mit dem Verhalten von einzelnen Wirtschaftseinheiten auf dem Markt, wie Haushalten, Unternehmen und Industrien. Ihr Fokus liegt auf der Analyse von Angebot und Nachfrage, Preisen, Produktionsentscheidungen, Kostenstrukturen und individuellen Verbraucherentscheidungen
Opportunitätskosten#
Opportunitätskosten: Opportunitätskosten beziehen sich auf den entgangenen Nutzen oder Gewinn, der entsteht, wenn eine bestimmte Entscheidung getroffen wird und dabei die nächstbeste Alternative aufgegeben wird. Es ist der Wert der besten nicht gewählten Möglichkeit in einer Entscheidungssituation.
Beispiel: entgangener Arbeitslohn, wenn du in den Urlaub fährst
Produktionsmöglichkeitskurve#
Produktionsmöglichkeitskurve: zeigt graphisch die verschiedenen Kombinationen von Gütern und Dienstleistungen an, die eine Volkswirtschaft unter gegebenen Produktionsbedingungen und Ressourcen erreichen kann. Die Kurve verdeutlicht den Zusammenhang zwischen der Produktion von zwei verschiedenen Gütern und zeigt auf, dass eine Steigerung der Produktion eines Gutes nur durch eine Reduzierung der Produktion eines anderen Gutes möglich ist.
Rente#
Produzentenrente: Die Produzentenrente ist der finanzielle Gewinn, den Produzenten erzielen, indem sie ihre Produkte zu einem Preis verkaufen, der über den Grenzkosten liegt. Sie entspricht dem Bereich zwischen dem Marktpreis und den Grenzkosten der Produktion.
Konsumentenrente: Die Konsumentenrente misst den Nutzen oder Mehrwert, den Konsumenten durch den Kauf eines Gutes zu einem Preis erhalten, der unter dem Höchstbetrag liegt, den sie bereit wären zu zahlen. Sie wird durch den Bereich zwischen dem Höchstbetrag, den die Konsumenten zahlen würden, und dem tatsächlichen Marktpreis repräsentiert.
Beispiel: Du würdest besoffen auch 10 Euro für den Döner zahlen, aber der Marktpreis sind 5€
Externalitäten#
Externalitäten: Externalitäten sind Auswirkungen einer wirtschaftlichen Handlung, die nicht nur die direkt beteiligten Parteien beeinflussen, sondern auch Dritte, die nicht in die Entscheidung einbezogen sind. Diese Effekte können positiv (externaler Nutzen) oder negativ (externe Kosten) sein und können beispielsweise Umweltauswirkungen oder soziale Folgen umfassen.
Beispiel: Luftverschmutzung durch dein Autofahren, gelöst durch Pigou Steuer
Pigou Steuer#
Pigou-Steuer: Eine Steuer, die entwickelt wurde, um Externalitäten zu internalisieren. Benannt nach dem Ökonomen Arthur Cecil Pigou, zielt sie darauf ab, die gesellschaftlichen Kosten oder Nutzen von externen Effekten durch Steuern oder Subventionen zu berücksichtigen. Bei negativen Externalitäten, wie Umweltverschmutzung, wird eine Steuer erhoben, um die Menge dieser Aktivitäten zu reduzieren, während bei positiven Externalitäten Subventionen Anreize für förderliches Verhalten schaffen.
Beispiel: deutsche CO2-Steuer
Makroökonomik#
Makroökonomik: Die Makroökonomik hingegen betrachtet die gesamte Volkswirtschaft auf aggregierter Ebene. Sie analysiert volkswirtschaftliche Gesamtkennzahlen wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Arbeitslosenquote, Inflation, Investitionen und Konsumausgaben. Ziel ist es, das Gesamtverhalten der Wirtschaft zu verstehen und politische Maßnahmen zur Beeinflussung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu empfehlen.
BIP#
BIP (Bruttoinlandsprodukt): Das Bruttoinlandsprodukt ist eine umfassende wirtschaftliche Kennzahl, die den Gesamtwert aller Güter und Dienstleistungen misst, die innerhalb der Landesgrenzen einer Nation während eines bestimmten Zeitraums produziert werden. Es ist ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes und wird in der Regel in nominalen oder realen (inflationsbereinigten) Werten gemessen.
Kritisiert, da er viele Transaktionen nicht abbildet, bspw. Care-Arbeit, Umweltdienstleistungen etc.
Konjunkturzyklus#
Konjunkturzyklus: Der Konjunkturzyklus beschreibt die periodischen Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität in einer Volkswirtschaft. Er umfasst Phasen der Expansion (Aufschwung), Spitze (Hochkonjunktur), Abschwung (Rezession) und Tiefpunkt (Depression). Der Zyklus entsteht durch Wechselwirkungen von Angebot und Nachfrage, Investitionen, Verbraucherverhalten und anderen wirtschaftlichen Faktoren.
Arbeitslosigkeit#
Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit tritt auf, wenn Menschen, die arbeiten möchten, keine Beschäftigung finden. Die Arbeitslosenquote misst den Prozentsatz der erwerbsfähigen Bevölkerung, die arbeitslos ist. Es gibt verschiedene Formen der Arbeitslosigkeit, darunter konjunkturelle (aufgrund wirtschaftlicher Schwankungen), strukturelle (bedingt durch Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur) und friktionale (bedingt durch die Zeit, die benötigt wird, um einen neuen Job zu finden) Arbeitslosigkeit.
Inflation#
Inflation: Inflation bezeichnet den anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum. Sie führt dazu, dass das Geld an Wert verliert, da mit der gleichen Geldmenge weniger Güter erworben werden können. Moderate Inflation wird von vielen Zentralbanken angestrebt, während zu hohe Inflation negative Auswirkungen auf die Kaufkraft und die wirtschaftliche Stabilität haben kann.