19.01.2022 Produktion, Beschäftigung & Inflation#
Betrachtung in kurzer Frist, statt langer Frist wie bei Solow
die kurze Frist#
Annahme: Preise sind rigide
Output endogen, Preise exogen
expansive Geldpolitik dann
Philipps Kurve#
beschreibt Zusammenhang zw. Lohnzuwächse und Arbeitslosenquote
von Alban Philipps (1958)
Theorie:
Lohnsetzungsverhalten: \(W = P^e \cdot ...\) (beinhaltet Preiserwartungen)
Preissetzungsverhalten: beinhaltet Lohnkosten
beides wird also von Inflationserwartungen bestimmt
modifizierte Philipps Kurve: $\( \pi = \frac{\Delta P}{P} = \frac{\Delta W}{W} = \pi^e - b(u-\bar{u}) \)$
Inflation = Preisveränderung = Arbeitskostenveränderung
= erwartete Inflation - Funktion von Arbeitslosenquote und strukturelle ALQ
empirischer Zusammenhang: Lohn und Inflation
Also: Zielkonflikt Inflation - Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit und Wachstum#
nach Okun 1962
: Okuns Law
je höher die ALG, desto geringer das Wachstum
USA enger Zusammenhang, DE weniger (Sozialstaat, Kurzarbeitergeld ballert)
Theorie:
Arbeitslosenlücke:
\(\tilde{u} = u- \bar{u}\)
Unterschied zw. tatsächlcihe und strukturelle ALQ
Produktionslücke:
Abstand des realen BIP von Potenzialwert
\(\tilde{y} = (y- \bar{y})/\bar{y}\)
Okuns Gesetz: \(\tilde{u} = -h \times \tilde y, \ \ h>0\)
je höher ALQ, desto niedriger Produktionslücke
Aggregierte Angebotskurve#
Aggregate Supply (AS)
je höher die Auslastung der Wirtschaft, desto mehr Leute werden beschäftigt
Inflation#
Messungen:
BIP-Deflator (impliziter Preisindex): Preisentwicklung inländischer Produkte
VPI: Preisentwicklung eines durchschnittlichen Warenkorbs (auch ausländisch)
Inflationsrate: Teuerung im vrgl. zum Monat des Vorjahres
Rigidität von Güterpreisen
wie oft ändern sich Preise
Analyse nach Konsumgruppen
von
Bills and Klenow (2004)
Veränderungen pro Monat: von Münzautomaten (selten) bis Benzin (oft)
Preissetzung von Unternehmen#
abhängig von:
Wettbewerbssituation
Nachfrage
Kosten
Aber: nicht direkt PReisänderung, oft Verzögerung
Informationskosten, Entscheidungskosten, „Menu Costs“
kurzfristig Güterpreise starr
mittelfristig wird angepasst (basierend auf Erwartungen)
also Kurfristig: Output = Nachfrage
Nachfragefunktion für jedes Produkt
Firmen erfüllen diese, solange unter Grenzkosten (Mikro 1)
zusätzliche Nachfrage = zusätzliche Kosten = weniger Markup
Unternhemen passen langfristig Preise an, wenn Erwartungen über Nachfrage konstant
Neu-keynesianische Phillips-Kurve (NKPC)#
Unternehmen = vorausschauend auf
Nachfrage
Auslastungsgrad der Wirtschaft
Inflation:
also Auslastungsgrad und Erwartungen
und dann Schocks (cost-push-shocks)
Cost-Push-Shocks#
Inflation, die von Preissteigerungen internationaler Güter getrieben wird
insbesondere Öl, Gas, Rohstoffe
Ölkrise 70er
Gaskrise 2020er
diese verschiebt Philippskurve nach oben
Inflationsursachen#
Monetäre Inflationstheorie
Expansive Geldpolitik \(M \uparrow \to P \uparrow\)
Inflationserwartungen
Nicht-monetäre Inflationstheorie
Nachfrageinfaltion (Demand-Pull)
Kostendruckinflation (Cost-Push)
Marktmacht (Monopole)
in Europa derzeit: Cost-Push-Inflation!
Kerninflation niedriger
insbesondere Energie verteuert