Zusammenfassung Monetäre Ökonomik#

Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre, welches sich mit der Theorie des Geldes auseinandersetzt

Zinsen#

Allgemein#

Zinsen: Preis für das Leihen / Verleihen von Geld

  • beispielsweise auf Kredit, der in der Zukunft zurückgezahlt werden muss

Anleiheinstrumente#

  • einfacher Kredit: vollständig am Anfang Auszahlung, vollständige Rückzahlung Ende + Zinsen

  • Ratenkredit: vollständige Auszahlung Anfang, Abstotterung mit Teilzahlungen über Zeit

  • festverzinslichtes Wertpapier:

    • vollständige Auszahlung Anfang

    • Kuponzahlungen zwischendurch

    • vollständige Rückzahlung Ende

  • Nullkuponanleihe: Teilauszahlung Anfang, Vollauszahlung Ende

Effektivzins#

Gegenwartswert einer zukünftigen Zahlung (Cashflow CF) mit Zins i

\[ PV = \frac{CF}{(1+i)^n} \]

Effektivzins (Standard)

\[ i = \Big(\frac{CF}{PV}\Big)^{1/n} - 1 \]

Effektivzins Wertpapier:

\[ P = \frac{C}{(1+i)1} + \frac{C}{(1+i)^2} + ... + \frac{C+F}{(1+i)^n} \]

Rechenbeispiel#

Staatsanleihe (festverzinslichtes Wertpapier)

Preis P

Rückzahlung F

Kupon C

Perioden n

1000

1000

100

2

\[\begin{split} \begin{aligned} P =& \frac{C}{(1+i)^1} + \frac{C+F}{(1+i)^2}\\ 1000 =& \frac{100}{(1+i)^1} + \frac{100+1000}{(1+i)^2} \\ &\implies i=10\% \end{aligned} \end{split}\]

=> sinkt der Preis, steigt der Effektivzins!

Ertrag und Rendite#

berücksichtigt neben Zins die Preisveränderung eines Wertpapiers, bspw. für vorzeitigen Verkauf

\[\begin{split} E = C + (P_{t+1}+P_t) \\ \end{split}\]

Rendite = Ertrag / Preis

\[ R = \underbrace{\frac{C}{P_t}}_{i} + \underbrace{\frac{(P_{t+1}+P_t)}{P_t}}_{g \text{=Wertaenderung}} \]

Rechenbeispiel#

Kauf und Verkauf einer Staatsanleihe in darauffolgender Periode

C

F

n

100

1000

1

Zinsunterschied von Periode 1 zu Periode 2:

  • Veränderung des gesamtwirtschaftlichen Zinsniveaus

  • das sind Opportunitätskosten der Staatsanleihe

Kauf Periode 1:

Verkauf Periode 2:

Verkauf Periode 3

\(i_1 = 0.1\)

\(i_2 = 0.2\)

mit Zins wie 2: \(i_2=0.2\)

\(P= \frac{100+1000}{(1+0.1)}\)

\(P= \frac{100+1000}{(1+0.2)}\)

\(P = \frac{100}{(1+0.2)}+\frac{100+1000}{(1+0.2)^2}\)

\(P=1000\)

\(P=917\)

\(P=847\)

Rendite bei Verkauf in Periode 2

\[ R = \frac{100+(917-1000)}{1000} = 0.017 \]

Rendite bei Verkauf in Periode 3 $\( R = \frac{100+(847-1000)}{1000} = -0.053 \)$

Statt bei Beibehaltung des ursprünglichen Niveaus:

  • Verkauf jeweils 1000€

  • \(R=100/1000=0.1\)

=> Veräderung des Zinses = Veränderung des Preises

=> je länger die Laufzeit, desto größer das Risiko!

Realzins#

inflationsbereinigter Effektivzins (nach Fischer)

\[ \underbrace{r}_{\text{Real}} = \underbrace{i}_{\text{Nominal}} - \underbrace{\pi^e}_{\text{Inflationserwartung}} \]
  • Investoren wollen gleichbleibenden Zins

  • bei Inflationsanstieg werden dann höhere Effektivzinsen verlangt

=> ein Anstieg der Inflation(serwartung) führt zu sinkenden Preisen

Zinsmarkt#

Zinsbildung im Gleichgewicht#

von Angebot und Nachfrage auf Markt für Anleihen

  • Nachfrage: Anleihepreis niedrig = hohe Zinsen = hohe Nachfrage

  • Angebot: Anleihepreis niedrig = hohe Zinsen = wenig Angebot / Emissionen

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Kurvenverschiebungen#

Nachfrage

Angebot

Vermögen steigt: \(D \rightarrow\)

Profit des Emittenten steigt: \(S \rightarrow\)

Liquidität Anleihe steigt: \(D \rightarrow\)

Inflation steigt: \(S \rightarrow \)

Risiko Anleihe steigt: \(D \leftarrow\)

Konjunktur: \(S \rightarrow\)

Inflation steigt: \(D \leftarrow\)

Inflation: doppelte entgegengesetzte Verschiebung!

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Zins und Ausfallrisiko#

  • Ausfallrisiko bestimmt Preis / Zins (höheres Risiko = höherer Zins)

  • versicherbar mit Credit Default Swaps

  • effektive Verzinsung = risikoloser Zinssatz + Risikozulage

Risikobewertung von Ratingagenturen (S&P, Moody, …)

Rang

Investment Grade

Speculative Grade

Fitch

AAA

AA

A

BBB

BB

Moodys

Aaa

Aa

A

Baa

Ba

Investment Grade etc. relevant für institutionelle Investoren

Krisen#

  • Risiko von Unternehmensanleihen steigt (Pleite)

  • Preise sinken = Zinsen steigen

freigewordene Reserven = in sichere Staatsanleihen

  • Zinsen sinken für diese

=> in Krisen steigt Zinsdifferenz zw. Unternehmens- und Staatsanleihen

Zins und Laufzeit#

Zinshöhe ist abhängig von Laufzeit

  • kurze Laufzeit = geringer, da weniger Risiko von Inflation etc.

  • längere Laufzeit = stärker, da höheres Risiko

Darstellung mit Zinsstrukturkurve

img

  • in der Regel steigend

  • Zinsen unterschiedlicher Laufzeiten bewegen sich ähnlich

Warum?

Erwartungstheorie#

Annahme: Investoren indifferent zwischen zwei Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten

  • ob Anleihe mit Laufzeit 2 Jahre

  • oder 2 Anleihen nacheinander mit Laufzeit 1 Jahr

\[ \underbrace{i_{n,0}}_{\text{langfristige Z.}} = \underbrace{ \frac{i_{1,0}+i_{1,1}^e+...+ i_{1,n}^e}{n} }_{\text{kurzfristige Z.}} \]

Erklärung Zins: \(i_{n,t\text{ =Laufzeit, Emissionsjahr}}^{e \text{ =Erwartung}}\)

=> langfr. Zins hängt ab von Erwartungen von kurzfr. Zins!

aber kann Anstieg der Kurve nicht erklären!

Liquiditätsprämientheorie#

Annahme: Investoren mögen Sicherheit

  • kurzfristige Anlagen eher als langfristige

\[ i_{n,0} = \frac{i_{1,0}+i_{1,1}^e+ i_{1,n}^e}{n} + \underbrace{l_{n,t}}_{\text{Prämie}} \]
  • Addition extra Prämie

  • steigt mit Laufzeit

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erklärt Anstieg der ZSK-Kurve

=> langfr. Zins abhängig von kurzfr. Zins und Liquiditätspremium

Finanzmarkt#

Unterteilung#

Unterteilung

Erklärung

Anleihemartk | Aktienmarkt

Fremdkapital geben vs. Eigentümer werden

Primärm. | Sekundärm.

Neuausgabe vs. Handel mit bestehendem

Geldm. | Kapitalm.

kurzfristig (<1Jahr) vs. Langfristig

Instrumente#

Geldmarktinstrumente

Kapitalmarktinstrumente

Schatzwechsel / Bankwechsel

Aktien

Unternehmenseinlagen

Hypotheken

Geldmarktpapiere

Anleihen (privat + staatlich)

Außerdem Repos

Repo (repurchase operation): kurzfristige Verkauf von Geld gegen Anleihen, mit Rückkaufvereinbarung (meist nächster Tag)

  • also quasi besichert (mit den anleihepapieren)

Finanzintermediäre#

Organisationen wie Banken, die Handel organisieren

Vorteile:

  • Bündelung Transaktionen (Reduzierung Transaktionskosten)

  • Expertise

  • Diversifikation

  • Überkommen von asymmetrischen informationen

    • adverse Selektion (ex ante)

    • Moral Hazard (ex post)

=> Finanzintermediäre sind „gut“

Geschäftsbanken#

Intermediär mit starker staatlicher Überwachung

Bilanz einer Geschäftsbank

Aktiva

Passiva

Langfristige Forderungen

kruzfristige Verbindlichkeiten

bspw. Kredite

bspw. Sichteinlagen auf Konten

Problem: Gefahr eines Bankruns

  • alle wollen ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten

  • Bank hat nicht genug Reserven und kann nicht auszahlen

Lösung: Liquiditätsmanagement

  • Beschaffung auf Interbankenmarkt

  • Verkauf von Aktiva

  • kurzfristiger Kredit bei Zentralbank (präferiert)

=> Banken haben Angst vor Bankruns, deswegen Reserveanforderungen etc.

Zentralbanken#

übergeordnete Behörde mit alleinigem Recht der Geldschöpfung und Kontrolle des Geldmarktes

Ziele#

  • Preisstabilität

    • Informationsgehalt der Preise

    • Stabilität Investments

    • geringe Unsicherheit

    • Stopp kalter Progression

    • Stopp Umverteilung Leiher zu Schuldner

  • Vollbeschäftigung (FED)

  • Umweltschutz (sekundär)

Vergleich EZB vs FED#

EZB

FED

Name

„Euopäische Zentralbank“

„Federal Reserve System“

Teilnehemr

19 Zentralbanken der Eurostaaten

12 regionale Banken

Entscheidungsgremium

EZB-Rat (Governing Council)

Federal Open Markets Comitee

Umsetzungsgremium

Direktorium (Executive Council)

Board of Governors

Zielrate

ESTER (European Short Term Rate)

Federal Funds Rate

Unabhängigkeit

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Warum Unabhängigkeit?

  • Geldpolitik basiert auf Glaubwürdigkeit

  • Unabhängigkeit sichert Glaubwürdigkeit

=> Glaubwürdigkeit ist schwer zu erlangen, aber einfach zu verspielen

Mittel#

konventionelle Geldpolitik:

  • Setzung der Zinsrate

  • Mindestreserveanforderungen

    • Einlagen der Banken bei der ZB

  • Kreditfazilitäten

    • Kredite der ZB an Geschäftsbanken

unkonventionelle Geldpolitik: quantitative Lockerung

  • Anleiheankaufprogramme

    • bspw. PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programm) der EZB

Philipps Kurve#

Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit

Annahmen:

  • Preise der Firmen = Lohnkosten + x

    • Preisanstieg also auch

  • Arbeitslosigkeit = Maß für Spannung am Arbeitsmarkt

    • mehr Arbeitslose = schwer Lohnfrderungen durchzusetzen

also negativer Zusammenhang:

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  • Höhe der Kurve verschiebbar (Stagflation)

  • Geldpolitik also keine Reallohnzuwächse, nur Nominal

  • zu laxe Politik = Inflationstreibend

Wirkkanal:

\[ \text{niedrige Zinsen} \implies \text{Überhitzung Wirtschaft} \implies \text{niedrige ALQ} \implies \text{hohe Inflation} \]

=> Zins hängt über Inflation mit Arbeitslosigkeit zusammen

Aber:

  • es ist nicht zwingend ein Tradeoff

  • und rückwärts nicht möglich: Inflation steigern für niedrigere ALQ

Zentralbanken in Krisen#

Aufgabe: Lender of Last Resort

  • Bereitstellung Liquidität für Geschäftsbanken

  • Bank Runs auf solide Banken verhindern

  • Zusammenbruch des Finanzmarktes stoppen

Mittel:

  • Kreditfazilitäten für alle

  • Zinssenkung

  • Offenmarktgeschäfte / Quantitative Lockerung

Zinssätze der Zentralbanken#

  • \(i\) = overnight interbank interest Rate

    • Satz, zu dem sich Banken gegenseitig leihen sollen

    • zentrale Rolle in gesamter Volkswirtschaft

  • \(i_d\) = deposit rate für Einlagen bei ZB

  • \(i_l\) = lending rate für Kredite von ZB

normalerweise: \(i_l < i < i_d\)

Reservemarkt#

wie ist die Nachfrage / Angebot von Reserven der Zentralbank?

  • entscheidend ist der Zins auf dem Interbankenmarkt!

  • Gut = Reservenscheine von der Zentralbank (quasi die 10€ Scheine)

Nachfrage

Angebot

„will ich an Zentralbank verleihen?“

„will ich von Zentralbank leihen?“

zu Zinssatz \(i_d\)

zu Zinssatz \(i_l\)

wenn Verleihen auf IB-Markt profitabler = wenig Nachfrage

wenn Leihen auf IB-Markt billiger = kein Angebot

wenn \(i \le i_l\) = unendliche Nachfrage

wenn \(i \ge i_d\) = unendliches Angebot von ZB

Mindestmenge = Reserveanforderungen

Mindestmenge = Non Borrowed Reserves aus Offenmarktop.

Merke: y-Achse = Zinssatz auf IB-Markt! (also Opportunitätskosten)

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Treffpunkt: \(i^*\) = realisierter Zins auf IB-Markt

Werkzeuge auf Reservemarkt#

Offenmarktgeschäfte#

  • Zentralbank kauft Anleihen = mehr Angebot an Reserven

    • aber Non-Borrowed Reserves!

  • Angebotskurve verschiebt sich nach Rechts

  • niedrigerer Schnittpunkt = niedrigerer Zins

außer wenn Angebotskurve schon auf horizontaler Nachfragekurve ist!

Situation 1 mit Wirkung

Situation 2 ohne Wirkung

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Senkung Spitzenrefinanzierungssatz \(i_l\)#

  • keine Reaktion, da Gleichgewicht nicht berührt

  • außer wenn \(i_l = i\)

Situation 1 (ohne Wirkung)

Situation 2 (mit Wirkung)

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Senkung Depositsatz \(i_d\)#

  • keine Wirkung, da Gleichgewicht nicht berührt

  • außer wenn \(i_d = i^*\)

Situation 1 (ohne Wirkung)

Situation 2 (mit Wirkung)

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Mindestreserveanforderung Erhöhung#

  • erhöht Nachfrage nach rechts

  • höherer IB-Zins

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Zinssetzung#

Zentralbank kann:

  • Zinssätze setzen

  • oder Geldmenge kontrollieren

  • eines geht nciht bei anderem!

  • meisten Zentralbanken präferieren Zinssetzung!

=> Zentralbanken können entweder Zins setzen oder Geldmenge kontrollieren

Transmissionskanäle#

wie wirkt die Geldpolitik der Zentralbank? hier am Beispiel einer Zinssenkung

  • Zinskanal

    • aus Fischer Gleichung: Realzins = Nominal - Inflationserwartungen

    • Einfluss auf Nominalzins = reiner Zinskanal

    • Erwartungen veinflussen = Erwartungskanal

  • Vermögenswertkanal

    • Wechselkurskanal

      • weniger Inv. aus Ausland + Abfluss Geld ins Ausland

      • nachfrage Währung sinkt = Abwertung

      • Billigere Exporte + Importsubstitution = mehr BIP!

    • Tobins q

      • Geldmengenausweitung auf Kapitalmarkt

      • Unternehmen einfacher Anleihen ausgeben

      • merh Investitionen = mehr BIP!

    • reiner Wertkanal

      • Vermögenspreisanstieg = mehr Einkommen

      • mehr Konsum = mehr BIP!

  • Kreditkanal

    • Bankkreditkanal

      • Banken bekommen mehr Reserven = mehr Spielraum

      • mehr Kredite = mehr Inv. = mehr BIP

    • Bilanzkanal

      • Unternehmenswerte = mehr wert = bessere Sicherheit

      • einfacher Kredite = mehr BIP

=> Zinssenkung führt zu mehr BIP und höheren Preisen und vice-versa

Geld#

Funktion#

  • Tauschmittel

    • allgemeine Akzeptanz

    • senkt Transaktionskosten

  • Recheneinheit

  • Wertaufbewahrung

Definitionen#

von Geld und Geldmengen

  1. M1: Währung (Papier) + Sichteinlagen (Girokonten)

  2. M2: M1 + Termineinlagen < 2 J + Spareinlagen < 3 J

  3. M3: M2 + Geldmarktinstrumente < 1 J + Schuldverschreibungen < 2 J

also: \(\text{Währung} \neq \text{Geld} \neq \text{Vermögen}\)

=> je breiter die Definition, desto größer die Menge

Geldschöpfung Modell 1#

die Fractional Reserve Theory: Banken vermitteln Kredite

  • Zentralbank kauft Anleihe von Bank A für 100.000€

  • Bank hinterlegt 10% als Reserven, verleiht 90% weiter an Kunde

  • dieser nimmt mit zu anderer Bank etc, dort weiterverliehen etc.

Bilanz der Zentralbank

Aktiva

Passiva

Anleihen +100k€

Reserven +100k€

Bilanz der Bank A

Aktiva

Passiva

Reserven +100

Anleihen -100

Prozess vervielfältigen, dann wird Geldmenge mit Multipliaktor vervielfacht

Rechnung

Visualisierung

$\(\Delta Geldmenge = Multipliaktor \times \Delta Geldbasis \\Multiplikator = \frac{1}{Reserveanforderung}\)$

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  • erklärt nicht den Wachstum der Kreditmenge vor Finanzkrisen!

  • Widerspruch mit Zins als das primäre Politikinstrument

Geldschöpfung Modell 2#

die Bankenschöpfungtheorie: Banken erschaffen Geld

  • Bank vergibt Kredit über Bilanzverlängerung

    • Sichteinlagen an Investor A

  • der zieht das Geld ab, andere bringen es rein

  • wenn Reserveanforderung nicht erfüllt -> IB-Markt

im Aufschwung:

  • alle Banken vergeben Kredite aufgrund guter Aussichten

  • alle brauchen Reserven = Zinsen steigen auf IB-Markt

  • ZB will stabilen Zins = mehr Offenmakrtgeschäfte etc

im Abschwung:

  • Kreditrisiko erhöht sich

  • alle Banken wollen Reserven für kurzfristige Liquidität

  • Kreditblase kann platzen = Kollaps

=> Banken erschaffen Geld

Finanzinnovation#

statt alter Kreditvergabe neue Arten

altes Modell

neues Modell

Kreditvergabe gegen physische Sicherheit

Kreditvergabe gegen Wertpapiere

Gewinn aus Zinsen

Gewinn aus Weiterverkauf der Forderungen

sorgfältige Auswahl Kreditnehmer

wenig Auswahl und Checks

originitate-to-hold

originate-to-distribute

Verbriefung#

Securization / Verbriefung: Portfolioerstellung aus Einzelpositionen zur Risikostreuung

  • Mischung von Krediten zu einer Assetklasse

  • Kombinieren verschiedener Risiken

  • Ratings von Ratingagenturen

Vorgehen:

2023-01-31_17-33-50

  1. Bank gründet Special Purpose Vehicle SPV

    • Verkauf aller Kredite dahin

  2. SPV verbrieft und bündelt Kredite zu einzelnen Tranchen

    • verkauft an Special Investment Vehicle mit ABS

  3. SIV verkürzt Laufzeiten und gibt Papiere aus

    • verkauft diese kurzfristig besicherten ABCP

Probleme:

  • Investoren haben keine Transparenz über Schuldner / Werte

  • langfristige Forderungen treffen kurzfristige Papiere

  • Risiko Austrocknen kurzfristiger Finanzierung = kein Lender of Last Resort

  • Kollaps einfach möglich

=> riskante Innovation bündelt Kredite untersch. Laufzeiten & Risiken zu explosiver Mischung

Interessantes#

Film über das Finanzsystem: Oeconomia

  • Spielregeln des Finanzsystems

  • von Carmen Losmann

  • frei verfügbar beim ZDF

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