07.06.2022 positive Theorie#
Methoden der Sozialwissenschaften#
Empirische Forschung = Datenerhebung
formal-Theoretische Forschung = Modelle
Konzeptionell-Theoretische Forschung = verbale
Veranschaulichung:
Positive Ökonomik: Theoretisch konsistente Aussagen über tatsächliches Verhalten
„objektive“ Wissenschaft, wie Naturwissenschaften
Entwicklung von Theorien zur Erklärung von Phänomena
vs. Normative Ökonomik: Soll Aussagen und theoretisch begründete Empfehlungen
Theorie: geschlossenes Aussagensystem, in dem Begriffe zueinander in Beziehung gebracht werden, durch Modellierung einer Teilrealität und Komplexitätsreduktion
Anforderungen an Theorien:
Widerspruchsfreiheit
intersubjektive falsifizierbarkeit
Erkenntnisziele und Ebenen#
Ziele Positiver Theorien: Beschreiben, Verstehen, Erklären, Prognostizieren
Beschreiben |
Verstehen |
Erklären |
Prognose |
|
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Zwecke |
Begriffsbildung, Messung, Erfassung |
Konstruktion der subj. Realität |
Antworten, Ursache-Wirkung-Zusamm. |
Verhalten in Zukunft |
Merkmale |
Definitionen, Zusammenhangsmaße |
Sprache, Symbole |
Problemabhängigkeit |
Annahmen , Gesetzmäßigkeiten |
Methoden |
quantitative M., deskriptive Theorien |
qualitative M., Beobachtungen |
Quantitative M., Simulationen |
Szenarios |
Untersuchungsebenen:
Individuen: bspw. Mikroökonomik, Verhaltensmodelle (Psychologie)
Gruppen / Organisationen: Unternehmensethik
Gesellschaft / Märkte: Makroökonomik, Marxsche Theorie
Prinzipal-Agenten-Theorie#
Theorie im Rahmen der neuen Institutionen Ökonomik (NIÖ)
NIÖ: Untersuchung des Einflusses von Institutionen auf wirtschaftliche Entscheidungen, fragt nach optimaler Gestaltung von Institutionen
Institutionen: System miteinander verknüpfter formaler und informeller Normen inkl. Durchsetzungen
Bestandteile der NIÖ:
Transaktionskosten: Coase, Williamson
Verfügungsrechte
Vertragsbeziehungen
Principal-Agenten-Theorie: Untersuchung der Interaktion zwischen Auftragnehmer:in (Agenten) und Auftraggeber:in (Principal)
Beispiel: Eigentümer:in und Manager:in eines Unternehmens
Delegation der Entscheidungen von Eigentümer:in an Management
Eigentum und Verfügungsgewalt divergieren
Informationsasymmetrien
=> gemeinsame und divergierende Interessen
PAT befasst sich mit der optimalen Entlohnung von Agenten für ihre Arbeit
Modellierung des Beispiels#
Gewinn Q des Unternehmens hängt von Antrengung e des Managements ab: \(Q=e\)
e ist Prinzipal unbekannt, Q ist bekannt
Anstrenung verursacht Kosten bei Agenten:
\(c = \frac{k}{2} \cdot e^2\)
Prinzipal bietet Agent Anreize w an:
\(w = r+aQ\) (abhängig von Gewinn)
Überlegung des Agenten für Nutzenniveau A: \(A = w - c(e)\)