24.11.2022 Arbeitsmärkte#
Erwerbstätigkeit#
Erwerbstätige
+ Erwerbslose
----------------
= Erwerbspersonen
+ Nicht-Erwerbspersonen (Kinder, Rentner,...)
----------------
= Bevölkerung
Aus Makro-Datenbank der EU: AMECO
Definitionen#
Arbeitslosenquote (ALQ): Verhältnis Arbeitslose | Erwerbspersonen
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter: zw. 15 und 64
Partizipationsquote: Verhältnis Erwerbspersonen | Bevölkerung erwerbsfähiges Alter
Weder arbeit suchen noch finden = nicht arbeitslos
Wege in dem Arbeitsmarkt
Lohnbildung#
in Deutschland: Kollektivlohn
ausgehandelt zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern
DGB = Gewerkschaftsbund mit ~6 Mio Mitlgiedern
BDA = Arbeitgeberbund mit 1 Mio. Unternehmen und rund ~20 Mio Beschäftigte
Kräfte, die beeinflussen:
Reservationlohn = Lohn, bei dem AN indifferent zu Arbeitslosigkeit
Lage am Arbeitsmarkt (ALQ)
Vergleich der Gewerkschaftsbewegungen
=> Mitgliedschaft sagt noch ncihts über die Stärke (Bargaining Power) aus (siehe Frankreich)
Verhandlungsmacht hängt ab von:
alternative Arbeiten
Kosten für Arbeiterersetzung
Effizienzlohntheorie#
annahme, dass Lohn mit Motivation der Arbeiter zusammenhängt
somit macht Lohn über Reservationslohn Sinn
bspw. High-Tech Unternehmen, wo viel von Mitarbeiten abhängt
Gesamtwirtschaftlcihe Nominallohn $\( W = P^e\cdot f(\overset{-}{u}, \overset{\pm}{z}) \)$ Bestandteile:
\(P^e\) = erwartetes Preisniveau
wichtig ist Reallohn, nicht Nominallohn
AN wollen wissen was sie sich leisten können
AG wollen Verhältnis Verkaufspreis / Kosten
\(u\) = ALQ
hohe ALQ = niedrige Verhandlungsmacht
\(z\) = restliche Faktoren (insb. institutionell)
kann positiv oder negativ sein
Preisbildung#
Annahme: monopolistische Konkurrenz
gewisser Spielraum für Preise über Grenzkosten
mit Gewinnmarge \(\mu\) abhängig von Marktmacht
Annahme: in kurtzer Frist Produktionssteigerung nur mit mehr Arbeit! (K=konst.)
Marginalkosten dann: $\( MC = \frac{W}{\underbrace{MPL}_{Grenzprod.}} \)$
Strukturelle Arbeitslosigkeit#
daraus resultiert: (bei langfristig \(P^e = P\))
Lohnsetzungsgleichung: $\( W = P \cdot f(u,z) \ | :P \newline \underbrace{\frac{W}{P}}_{\text{Reallohn}} = f(u,z) \)$ Graphisch:
Wage Setting (WS) = negativ wegen u
Price Setting (PS) = gerade, aber abhängig von Marktmacht \(\mu\)
Schnittpunkt = strukturelle Arbeitslosigkeit \(u_n\) (die nicht konjunkturell)
Abhängig von z = Arbeitslosenunterstützung
und \(\mu\) = Marktmacht
mögliche Situationen
mehr Arbeitslosenuntersützung z |
höhere Marktmacht \(\mu\) |
---|---|
Produktionspotenzial dann: $\( Y_n = F(K,A \ (1-u_n)L) \)$ => Je niedriger strukturelle AL, desto höher Produktionspotenzial
Einkommensverteilung#
Reallohn bei Cobb-Douglas Prod.Funktion $\( \frac{W}{P} = \frac{1-\alpha}{1+\mu}\frac{Y}{N} \)$ Y/N = Arbeitsproduktivität, Reallohn entwickelt sich ungefähr im Gleichklang
Lohnquote = Anteil Arbeitseinkommen an Gesamteinkommen ( WN/PY )
je größer Marktmacht, desto weniger Lohnquote!
Übung#
Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt: Herleitung
Preissetzung: \(P = (1+\mu) \cdot MC\)
mit \(MC=\frac{W}{MPL} \to MC = W\) (vereinfachte Annahme)
Also: \(P= (1+\mu)W\)
Lohnsetzung: \(W= P\cdot f(u,z)\)
umstellen nach Reallohn: \(\frac{W}{P}\)
Preissetzung: \(\frac{W}{P} = \frac{1}{(1+\mu)}\)
Lohnsetzung: \(\frac{W}{P} = f(u,z)\)
Gleichsetzen: \(\frac{1}{(1+\mu)} = f(u,z)\)
Strukturelle Arbeitslosigkeit (im Gleichgewicht) $\( f(u_n,z) = \frac{MPL}{(1+\mu)} \)$ Gegeben:
\(f = z(1-u)^2\)
MPL = A = 1
z = 1
\(\mu = 0.25\)
die strukturelle Arbeitslosenquote beträgt 10,55 %
Reallohn = \(\frac{1}{1+\mu} = 0.8\)