Betriebswirtschaftslehre#

Zusammenfassung für das Wintersemester 2021 bei Prof. Dr. Julia Müller-Seeger

Übersicht#

  1. Allgemein

  2. Management

  3. Strategisches Management

  4. betriebliche Prozesse

Allgemein#

Wirtschaften: Disponieren über knappe Güter als Gegenstand von Marktprozessen

Prinzipien profitorientierter Unternehmen:

  • Maximumprinzip: Output maximieren

  • Minimumprinzip: Input minimieren

  • Extremumprinzip: optimales Verhältnis von Output ~ Input

Rechtsformen#

  1. Personengesellschaft: (OHG,…)

    • Risiko lastet auf Unternehmer

  2. Kapitalgesellschaft: (AG, GmbH,…)

    • haftungsbeschränkt

  3. Mischformen, staatliche Formen, …

Gliederung der Unternehmen#

  • nach Produktart: Dienstleistung | Sachleistung

  • nach Wirtschaftszweig: Industrie, Handel, …

  • nach Größe: klein, mittel, groß

  • nach regionalen Ausmaß: lokal, regional, national, international, multinational

internationale Unternehmen#

Unterscheidung inter- und multinationl:

  • international: Produktion Inland; Absatz auch Ausland

  • multinational: Produktion + Absatz sowohl Inland als auch Ausland

Vorteile

Nachteile

Kostenvorteile durch Skaleneffekte

rechtliche Unterschiede

Zugang zu internationalen Märkten

Koordinierungsprobleme

Arten des Auslandseinsatzes (steigend intern.): \(Export < Lizenz < Direktinvestition < Auslandsniederlassung\)

Management#

Management: zielgerichtete und ökonomische Steuerung/Organisation der menschlichen Handlung

Ausgangspunkt des Management: Aufgabe

Schritte des Management:

Analyse

Synthese

Übersicht verschafften

Einheiten zusammenfassen

relevante Elemente erfassen (Personen, Abteilungen,…)

Verteilung der Aufgaben

Managementsystem#

Managementsystem: alle Instrumente, mit denen Managementfunktionen erfüllt werden 2 Arten:

innovativ-strategieorientiert

bürokratisch-administrativ

Konzentration auf Stärken

Ausmerzung Schwächen

offensiv agieren

defensiv reagieren

„Richtige Dinge tun“

„Dinge richtig tun“

Bestandteile#

Organisationsystem

Informationsystem

Planungs- / Kontrollsystem

Personalführungsystem

Controlling

wie sind wir aufgebaut?

wie werden Infos genutzt?

wie planen wir?

wie führen wir?

wie kontrollieren wir?

funktional vs

Beschaffung

strategisch

Leitmaxime

divisional

Speicherung

evolvierend

Anreizsysteme

Lagerung

flexibel

Personalentwicklung

Verarbeitung

budgetbeschränkt

Techniken#

  • Kreativitätstechnik: zur Ideengewinnung, bspw. Brainstorming

  • Scoringtechnik: Bewertungsmethode zur Gewichtung

  • Netzplantechnik: Methode zur Planung komplexer Probleme

  • Extrapolationstechnik: Fortschreibung der Vergangenheit in Zukunft

  • Szenariotechnik: Entwicklung von Szenarien

Führung#

Führungsstil: längerfristige Muster im Verhalten von Führungskräften

Führung vs

Management

Gestaltung des Systems

innerhalb des Systems

Weiterentwicklung

Ordnung des Existenten

Motivation der Mitarbeiter

Zuordnung von Mitarbeitern

Ziele der Führung#

  • Motivation

  • Kohäsion (Zusammenhalt)

  • Lokomotion (Richtungsweisung)

Führungstheorien:

  • merkmalsbezogen: Eigenschaftstheorie, Verhaltenstheorie (beide eher historisch)

  • prozessbezogen: Interaktionstheorie, Transformationstheorie (eher moderne)

Führungstile#

autoritär

partizipativ

schnelle Entscheidungen

bessere Entscheidungen

klare Rollenverteilung

Teilhabe von Mitarbeitern

braucht: Niveaugefälle und einfache Aufgaben

braucht: engagierte Mitarbeiter + kreative Probleme

Strategisches Management#

Strategisches Management: systematischer Prozess, in dem längerfristige Vorteile im Wettbewerb aufgebaut und erhalten werden

  • erlaubt proaktives Handeln statt Reaktion auf Veränderung

  • Kontrolle + Beinflussung von Marktgeschehen

Bestandteile: 22-02-04_19-08

Entwicklung von Strategien#

\(Vision \implies Leitbild \implies Ziele \implies \textbf{Strategie}\)

  • Vision: langfristige Idee für Unternehmen

    • sinnstiftend

    • handlungsleitend

    • integrierend

  • Leitbild: Umsetzung der Vision

    • Bündelung der Motivation

    • Darstellung nach innen und außen

  • Ziele: gleichwertig aus

    • ökonomisch

    • ökologisch

    • sozial

Geschäftsmodell#

Geschäftsmodell : Grundprinzip des Unternehmens in der Wertschöpfung

Elemente:

  • Produkt-Markt Modell: was produzieren?

  • Wertschöpfungsmodell: wie produzieren?

  • Verkaufsmodell: wie verkaufen?

  • wirtschaftliche Logik: „wie gewinne machen?

Arten:

  • Bait-and-Hook

  • Freemium

  • Lock-In

Analyse mit Business-Model-Canvas:

22-02-04_19-28

Strategische Prinzipien#

Leitfrage: "Was wollen wir als Unternehmen produzieren?"

Produktlebenszyklus#

Analyse eines Produktes anhand von 5 Phasen: 22-02-04_19-33

Economies of Scale / Scope#

Economies of Scale

Economies of Scope

Übersetzung

Skaleneffekte

Verbundeffekte

Beschreibung

Kostenvorteile durch hohe Stückzahlen

Kostenvorteile durch breite Produktpalette

Gründe:

Verteilung der Fixkosten

Verhandlungsmacht / Finanzstärke

Großmengenrabatte

gemeinsame Nutzung einer Ressource

ROI#

Return on Investment: Kennzahl für unternehmerischen Erfolg, auch Kapitalrendite

Berechnung: \(ROI = \frac{Gewinn}{eingesetztes \ Kapital}\)

Strategische Umweltanalyse#

Leitfrage: "Was will der Markt?" phasenbasierter Ansatz zur Unternehmensanalyse 22-02-04_19-45.png

PEST#

Analyse in 4 Dimensionen, meist bezogen auf eine Region, ein Landes.

Für jede Dimension anhand der Indikatoren erlaubt Bewertung der allgemeinen Situation des Landes, nicht nur nach finanziellen Gesichtspunkten

Politik

Wirtschaft

Sozial

Technologisch

Gesetzgebung

Arbeitslosigkeit

Werte

Aktuelles Niveau

Steuern

Konjunktur

Demographie

F&E Ausgaben

Regulierung

Schlüsselindustrien

Konsumentenverhalten

Patente

Stabilität

Infrastruktur

Mobilität

Innovationen

Porters Five Forces#

Analyse der Stärke des Wettbewerbs und der Machtverteilung in einer Branche

22-02-04_20-06

neue Konkurrenten

Ersatzprodukte

Kundenmacht

Lieferantenmacht

Skaleneffekte

Wechselkosten

Konzentration

Konzentration

Spezialwissen

Gleichheit der Produkte

Preisempfindlichkeit

Wechselkosten

Eintrittsbarrieren

Substitutionsneigung

Informationsstand

Gleichheit der Produkte

Risiko Rückwärtsintegration

Risiko Vorwärtsintegration

=> Stärke des Wettbewerbs

  • Anzahl Wettbewerber

  • Kundenloyalität

  • Branchenwachstum

Vorwärts / Rückwärtsintegration: Übernahme von vorhergehenden / nachgeordneten Schritten in der Verwertungskette

Strategische Unternehmensanalyse#

Leifrage: "Wie ist unser Unternehmen aufgestellt?"

Customer Value Analysis (CVA)#

Kundennutzenanalyse: Analyse der Verlangen der Kunden im Vergleich von eigenen Produkten zu Konkurrenzprodukten

Bestandteil

Vorgehen

1: Marktsegmentierung

wer sind Kunden / Konkurrenten?

2: Kundenerwartungen

was sind kaufentscheidende Merkmale?

3: Merkmalswichtigkeit

wie gewichten Kunden die Merkmale?

4: Erfolgsbewertung

wie viele Punkt eerhält jede Mermalskategorie?

Vorlage: 22-02-05_17-33.jpg anhand des relativen Preises und der relativen Qualität lässt sich dann eine Customer Value Map erstellen

Customer Value Map#

anhand des relativen Preises und der relativen Qualität aus CVA lässt sich dann eine Customer Value Map erstellen

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Value Chain Analysis#

Value Chain Analyse Analyse des Nutzens, die ein Unternehmen in seiner Wertschöpfungskette betreibt

muss immer auf jeweiliges Unternehmen individuell angepasst werden!

Bestandteile:

Primäre Aktivitäten

Sekundäre Aktivitäten

interne Logistik

Unternehmensinfrastruktur

Produktion

Personalwesen

externe Logistik

Technologieentwicklung

Marketing / Verkauf

Beschaffungswesen

Service

22-02-05_17-53.png

Kompetenzanalyse#

dient zum Herausfinden der Kernkomeptenz

Kernkompetenz: eine Technologien / Prozesse / Know-How, die:

  • einzigartig für Kunden

  • einmalig ggü. Konkurrenz und

  • schwer imitierbar sind

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SWOT#

aus den gesammelten Ergebnissen der internen und externen Analyse => SWOT-Analyse

  • aus Unternehmensanalyse: Strengths + Weaknesses (Stärken | Schwächen)

  • aus Umweltanalyse: Opportunities + Threats (Chancen | Risiken)

Darstellung in Tableau zur Ableitung von Strategien und Komeptenzen, die entwickelt werden müssen

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Strategieformulierung#

Leitfrage: "Wo wollen wir als Unternehmen hin?"

Ebenen der Strategieformulierung:

Ebene

Leitfrage

Methode

Gesamtunernehmen

in welche Märtke wollen wir?

BCG-Portfolio

Geschäftseinheiten

wie erhalten wir Wettbewerbsvorteile

Ansoff-Matrix

BCG-Portfoliomethode#

beschreibt Strategien, die in verschiedenen Produktlebensphasen angewandt werden sollten

  1. Einführungsphase

    • Wachstum hoch + Marktanteil gering

    • => Offensivstrategie: hohe Investitionen = niedrige Rendite

  2. Wachstumsphase

    • Wachstum hoch, steigende Gewinne

    • => Investtionsstrategie: Marktanteile ausbauen!

  3. Reifephase

    • hohe Gewinne einstreichen, Refinanzierung der Investitionen

    • => Defensivstrategie: Verteidung der Marktanteile gegen Konkurrenten

  4. Sättigungsphase:

    • sinkendes Wachstum / Gewinne

    • => Desinvestitionsstrategie: Ausstieg vorbereiten, Geld rausziehen

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generische Strategien nach Porter#

Strategie

Beschreibung

Beispiel

Kostenführerschaft

durch niedrige Preise + hohes Volumen

VW

Differenzierung

durch besondere Produkte + hohe Margen

Mercedes

Nischenbesetzung

Teilmarkt mit besonderem zufriedenstellen

Porsche

 generische Strategien

Ansoff Matrix#

Ansoff-Matrix: bexchreibt Wachstumstrategien in bestehendem + neuen Markt

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Arten der Diversifikation:

  • horizontal: Erweiterung der Produktpalette durch Nutzung Synergieffekte

  • Vertikal: Integration vor / nachgelagerter Tätigkeiten

  • lateral: in komplett neuen Bereich, risikoreich

Strategiebewertung mit Balanced Scorecard#

Balanced-Scorecard: Methode zur Bewertung / Kontrolle von Unternehmensstrategien in 4 Bereichen, sowohl monetär als auch nicht-monetär

Bereiche:

  • Kunden

  • Finanzen

  • interne Prozesse

  • Lernen / Entwicklung

Schritte in jedem Bereich:

  1. Ursache Wirkung analysieren => Ziele definieren

  2. Messgrößen für Ziele => Kennzahlen festlegen

  3. Vorgaben zur Erreichung => Zielwerte bestimmen

  4. Handlungsanweisungen ableiten => Maßnahmen

22-02-06_11-43.png nach gewissen Zeitraum bewerten, ob Zielgrößen erreicht wurden und wenn nicht: anpassen

Betriebliche Prozesse#

Leistungsprozesse#

Leistungsprozesse: Prozesse in einem Unternehmen zur Produkt/Leistungserstellung und Verwertung

Phasen: \(Beschaffung \implies Produktion \implies Absatz\)

  • meistens Beschaffung \(\neq\) Absatz => Bestandsbildung

  • Ziel des Managements: optimales Güterwirtschaftliches Gleichgewicht

    • also Austarieren und Planung in jeder Phase

Güterwirtschaftliches Gleichgewicht: Beschaffung enstpricht Anforderungen des Betriebs mit möglichst wenig Bestandsbildung und Lagerung

  1. Bereitstellungsplanung:

    • Bereitstellung von Ressourcen, Personal, Werkstoffen

    • Planung von Bedarf, Beschaffung, Einsatz

    • Zielkonflikt: Lagerung vs Kosten

      • „lieber zuviel kaufen oder sparen?“

    • = Optimierung der Mengen

  2. Produktionsplanung:

    • Kurzfristig: Planung bei gegebener Betriebskapazität

      • wie verteilen der Mitarbeiter auf gegebene Maschinen?

    • Langfristig: Kapazität variabel

      • brauchen wir neue Mitarbeiter / Maschinen ?

  3. Absatzplanung:

    • Bestimmt vorherige Stufen

    • Anpassung an Markt mit Marketing

    • Bestandteile:

      • Produktpolitik: welches Produkt stellen wir her?

      • Preispolitik: wie viel soll es kosten?

      • Kommunikation: wie bekommt der Kunde was mit?

      • Distribution: wie kommt es zum Kunden?

Finanzprozesse#

Spiegelung der Leistungsprozesse aus finanzieller Sichtweise

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Kategorien von Finanzströmen:

  • Kapitalbindend (Ausgaben)

  • kapitalfreisetzend (Einnahmen)

  • kapitalzuführend (Gewinne, Zinsen)

  • kapitalentziehend (Verluste, Zinszahlungen)

Finanzplanung#

Darstellung der finanziellen Ziele eines Unternehmens und kommende Investitionen

Invesitionen: Maßnahmen zum Erhalt / Erhöhung der Betriebskapazität

benötigt immer Finanzierung

Finanzierung: Bereitstellung von Kapital, aber nicht nur für Investitionen

mögliche Kapitalquellen: Eigenkapital / Fremdkapital