22.12.2022 Globalisierung und internationale Ströme#

Globalisierung#

Freier Strom von

  • Kapital

  • Waren

  • Personen

  • Dienstleistungen

bspw. in EU sehr stark

Graphik: Anteil Exporte am BIP

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Zahlungsbilanz#

Zahlungsbilanz: Zusammenfassung aller wirtschaftliche Transaktionen zwischen Inland und Ausland = Stromgrößen

  • Leistungsbilanz (current account):

    • Handelsbilanz: Waren, Dienstleistungen, Faktoren

    • Erwerbs- und Vermögenseinkommen

    • Laufende Übertragungen: Remittances, Spenden

  • Vermögensübertragungen (capital account): Übertragung von Vermögen / Schuldenerlässe

  • Kapitalbilanz: (financial account)

    • Direktinvestitionen

    • Wertpapiertransaktionen

Darstellung Leistungsbilanz:

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=> wenn LB positiv, muss Kapitalbilanz positiv sein!

Mathematik#

Leistungsbilanzsaldo (current account): $$ \underbrace{CA}{\text{Leistungsbilanz}} = \overbrace{ \underbrace{SPR}{\text{private Ersparnis}} - \underbrace{(G-T)}_{\text{Staatsdefizit}} }^{\text{Gesamtersparnis S}}

  • \underbrace{I}_{\text{Investition}} = S - I $$

Zahlungsbilanzausgleich#

bei korrekter Bewertung und Berechung alles gleich

wenn Leistungsbilanzdefizit:

  • Land lebt über Verhältnisse (Absorption)

  • ist für Investoren sehr attraktiv

hier Deutsche Kapitalbilanzdefizit

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Internationale Finanzströme#

Zinsparität#

  • bei Kapitalfreiheit: ähnliche Wertpapiere weltweit gleiche Rendite

  • Arbitrage wird Gleichgewicht herstellen

  • Rendite ist für kleine Länder exogen

Aber: nicht immer Kapitalfreiheit

  • komplettbeschränkung oder Teilbeschränkung

  • gewisse Angleichung wird aber passieren

hohe Weltzinssatz (meist gemessen an FED-Zins)

  • hoher Zins = Kapitalabfluss

  • niedriger Zins = Kapitalzufluss

  • Investoren Fokus auf Realzins in einem Land

Wechselkursregimes#

  • Fixer Wechselkurs: politische Vorgabe, durch Interventionen durchgesetzt

  • Flexibler Wechselkurs: Devisenmarkt bestimmt

  • Managed Floating: Grauzone, Korridor durch ZB

Flexibler Wechselkurs#

Wechselkurs der Währungen wird am Devisenmarkt bestimmt, ohne Eingriffe der ZB / des Staates

Analyse:

  • MP-Kurve: \(R = R(\overset{+}{Y})\)

  • realer Wechselkurs \(\sigma\): inländische Güter / ausländische Güter

  • Nettoexport abhängig von realer Wechselkurs

Wirkungen:

  • Nachfrage nach ausl. Währung = Nachfrag nach ausl. Gütern

  • Nachfrage nach inl. Währung = Nachfrage nach inl. Gütern

\(\text{Nettoexporte} \to \bold{NX = CF} \gets \text{Capital Outflow}\)

Zinsanstieg#

zwei negative Kanäle auf Nachfrage:

  • Exporte NX (wegen Wechselkurs)

  • Investitionen (wegen Rendite)

=> flachere IS-Kurve als geschlossene Volkswirtschaft

expansive Fiskalpolitik

  • mehr staatliche Investitionen

  • mehr Kapitalzuflüsse (weniger Abfluss CF)

  • weniger Exporte

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DIESER GESAMTE TEIL WURDE SEHR GERUSHT; KANN NICHT SEHR WICHTIG SEIN!

außerdem: Handelspolitik schlecht, weil verschiebt NX, Importe werden teurer etc.

Fixer Wechselkurs#

Wechselkurs wird durch politische Vorgaben bestimmt und durch Marktinterventionen durchgesetzt

  • Zentralbank kauft / verkauft zu gegebenem Preis

  • geht nur mit ausreichend Devisenreserven

Wechselkurs über „Marktkurs“

  • Währungsreserven steigen

  • Kapitalabfluss CF nimmt ab

Wechselkurs unter „Marktkurs“ (Abwertung der Währung)

  • Währungsreserven sinken

  • Kapitalabfluss

  • Zinspolitik ist beschränkt

  • Fallende Zinssätze = starker Rückgang der Währungsreserven

  • => Zinsuntergrenze für Geldpolitik

Beispiel Thailand Asienkrise 1997

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Handelspolitik#

Einfuhrbeschränkungen (Zölle):

  • Importe gehen zurück = NX steigt

  • Währungsreserven steigen an

  • Zinsuntergrenze sinkt

Abwertung der Währung#

Politikinstrument zur Ankurbelung der Wirtschaft

  • inländische Güter billiger für Ausland

  • stimuliert Nachfrage

  • Aber: ausländische Güter werden teurer